FRANKsREICH II – die Wächter-
Vor zwei Jahren habe ich in der Wachau Urlaub gemacht und das mit einem Besuch im Stift Melk verbunden. Bei diesem Besuch fand ich im Park der Klosteranlage einen sogenannten „Pflückbaum“. Was muss man sich darunter vorstellen ? Es ist ein Baum, an dem ganz viele beschriebene oder gedruckte Blätter hingen, die man sich „abpflücken“ darf. Ich habe davon Gebrauch gemacht. Auf einem dieser Zettel, er hängt bei mir zu Hause im Garten, steht : „In Deiner Gedankenwelt bist Du der König“.
Warum erzähle ich Ihnen das?
Ganz einfach, weil es so gut auf Frank Melech passt. Er hat es geschafft. Er hat ein eigenes Reich gegründet, sein Reich – FRANKsREICH -.
Er hat es selbst aus seiner eigenen Gedankenwelt geschaffen und hier ist er als Schöpfer gleichzeitig unbestritten der König. Und noch etwas besonderes, sein Reich wird immer größer. Er expandiert, wie man so schön sagt und seine Gefolgschaft, sein Volk oder besser gesagt seine Anhängerschar wird auch immer größer. Das Schöne daran ist, es muss einem nicht Angst machen. Im Gegenteil, es ist schön, dass er vor allem eine Generation in seine Ausstellungen lockt, die ich in den sehr vielen Vernissagen, die ich schon besuchen und auch selbst eröffnen durfte, vermisst habe. Das macht Mut.
Die Existenz von FRANKsREICH wurde vor zwei Jahren in Suhl bekannt und hat damals sehr viele Besucher in die Gedanken - und Bilderwelt von Frank Melech gelockt. Ich bin sicher viele von Ihnen waren damals dabei.
Nun treffen sich erneut „Kultur- u. Kunsttouristen“ um Neuigkeiten aus „FRANKsREICH“ zu hören bzw. zu sehen und zu erleben. So haben Sie heute die Gelegenheit unter dem Titel „FRANKsREICH II – Die Wächter-, das Wunderland des Fotografen – das Wort „Fotokünstler“ hört er nicht so gerne - zu besuchen und in seine Bilder- und Gedankenwelt einzutauchen.
Ich kenne Frank Melech seit 10 Jahren. Er hatte gerade seine erste Ausstellung im Schwimmbad von Meiningen beendet und zeigte mir einige Arbeiten davon. Ich war von Anfang an begeistert und überzeugt von ihm und so kam Anfang 2007 eine Ausstellung im Schmalkalder Landratsamt zustande.
Ich kann sagen, er ist einer der kreativsten Köpfe, die ich kennen gelernt habe. Heute gibt es von ihm Kalender mit seinen Bildern, er wurde international ausgezeichnet, gibt Workshops und hat vor allem sein „eigenes Reich“.
In der Einladung zur heutigen Vernissage können Sie nachlesen:
„FRANKsREICH- sein eigenes Herrschaftsgebiet, in dem er zwischen realer Welt und freier Imagination, innerer und äußerer Welt changiert. … weiter heißt es : … Realität – plus Kunstgeschichte – plus Augenblickinspiration – plus fotografische Collagetechnik bilden den Nährboden, die Architektur und den Himmel dieses Reiches. Kenner der Melech`en Kunst schätzen auch sein literarisches Spiel mit den Bildtiteln. Seine oft doppeldeutigen Titel erhöhen das Spannungsfeld und geben dem Kopfkino ordentlich Futter .“ …
Kopfkino ist das richtige Stichwort. Das Multimedia-Genie Andre Heller hat einmal gesagt : „Die wahren Abenteuer sind im Kopf und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo.“
Das trifft im Besonderen auch auf die Bilderwelten von Frank Melech zu. Er nimmt uns mit seinen Bildern, die, wie er selbst früher einmal gesagt hat, mit der Kamera malt, auf eine Reise. Auf eine Reise in ein Land der Phantasie, seiner Phantasie. Spontan fällt mir auch das Land „Phantasia“ aus Michael Endes „Unendliche Geschichte“ ein. Auf dieser Reise muss man bereit sein, sich einzulassen, dann können auch Sie die größten Abenteuer erleben.
Frank Melechs Maxime : „Es ist vor allem der Reiz, mit Hilfe meiner Phantasie die Realität zu verbiegen“.
Den Begriff „malen“ mag er nicht mehr, es ist eine Komposition aus einzelnen Bausteinen. Er kombiniert reale und veränderte Motive mit Hilfe der Technik und fügt sie wie bei einem Puzzle neu zusammen. Die Digitalfotografie ermöglicht ihm am Computer seine eigene Welt zu erfinden. Obwohl an seiner digitalen Kunst scheiden sich die Geister. Die Einen lehnen seine Art der Kunst ab, haben keinen Zugang, die Anderen mögen sie und sind begeistert. Ich gehöre zu seinen Fans.
Wer ist also Frank Melech oder was macht seine Kunst aus? Ist er Fotograf, ein Fotorealist, ein Surrealist, ein Abenteurer, ein Romantiker, ein Zauberer, ein Techniker, ein Träumer? Ich glaube, er ist von allem etwas und diese gesamte Mixtur aus allem macht den Künstler Frank Melech aus. Er nimmt seine Arbeit sehr ernst und dennoch mit einem gewissen Quäntchen Humor. In seinen Arbeiten ist auch oft das Lächeln des Fotokünstlers zu spüren.
„FRANKsREICH“ ist eine Welt, die an rätselhafte Gemälde Savatore Dalis oder an die Werke der Schwarzen Romantik von E.T.A Hoffmann erinnern, ebenso an die düster opulente Ästhetik von Fantasy-Epen, wie „Herr der Ringe“ hat es vor zwei Jahren Susann Winkel treffend beschrieben.
Und dieses Reich wird in der heutigen Ausstellung von „Wächtern“ bewacht, damit nur Gleichgesinnte es betreten können.
Wundern Sie sich also bitte nicht , wenn Ihnen Franks Muse und Frau Birgit in der heutigen Einladung in Verwandlung entgegen tritt.
Lassen Sie mich gegen Ende meiner Ausführungen Albert Einstein zitieren : ...“Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt...“
Frank Melechs Phantasie scheint schier unbegrenzt zu sein, da bin ich mir sicher
und so bin ich ehrlich gesagt schon gespannt auf „FRANKsREICH III“.
Lieber Frank, ich hoffe dass „FRANKsREICH“ ähnlich wie die „unendliche Geschichte“ von Michael Ende noch viele Fortsetzungen hat und wir noch sehr oft visuell in dein „Reich“ reisen dürfen.
Zuvor aber wünsche ich erst einmal viel Freude, Spannung und Vergnügen beim Entdecken in der heutigen Ausstellung und lassen Sie sich nicht von den „Wächtern“ vom Betreten von Franks „Wunderland“ abhalten.
Ganz zum Schluss noch eine Warnung : Da Frank stets und ständig mit einem Kopf voller Ideen und vor allem auch mit seiner Kamera unterwegs ist, besteht die akute Gefahr, dass Sie selbst oder ihr Umfeld, wenn auch nur als kleines Detail, Bestandteil von „FRANKsREICH“ werden. Ich denke aber, damit kann man ganz gut leben.
Herbert Frübing